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Swantje Kristina Schendel

Direktkandidatin Wahlkreis 1 – Braunschweig Nord

www.swantjeschendel.de

Über mich

  • 1988 in Celle
  • Beruf:  Lehrerin  und  Jahrgangsleiterin  an  der  IGS  Gifhorn (Oberstudienrätin)
  • 2015 bis 2018 Teil des Schulvorstands; Entwurf und Implementierung  des  schulweiten  Konzeptes  zum  individuellen Lernen; AG Lernentwicklungsberichte (Neukonzeption)
  • Studium: Geschichte und Mathematik, Lehramt an Gymnasien, TU Braunschweig
  • Engagement:  Koordination  AG  Gender*intersektional,
    LAG Schule, Seebrücke Braunschweig, foodsharing e.V.
  • Mitgliedschaften: GEW, Pro Asyl, Refugium BS, Greenpeace
  • Hobbys: Lesen, Puzzeln, Bouldern, (Wild-)Tierparks

Politische Schwerpunkte

„Alle Schüler*innen verdienen bestmögliche Bildungs- und Entwicklungschancen.“ So steht es im Leitbild meiner Schule. Diesem fühlen wir uns in unserer täglichen Arbeit verpflichtet. Trotzdem erlebe ich auch unsere Schule nicht als einen Ort, der Chancengerechtigkeit herstellt und meinen Schüler*innen die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre geistige und soziale Entwicklung bietet. Die letzten einein- halb Jahre haben vor allem eines hervorgebracht: Schulen an der Belastungsgrenze – und dies auf allen Ebenen. Als Lehrerin will ich Stabilität und eine bestmögliche Zukunft für meine Schüler*innen. Ich will aber nicht länger die Folgen fehlgeleiteter politischer Entscheidungen mit meiner Arbeitskraft ausglei- chen müssen, nicht länger mit einem Feuerlöscher durch ein brennendes Haus laufen. Deshalb will ich mich im Landtag für eine Schulpolitik stark machen, die Schulen und Lehrkräfte in die Lage ver- setzt, ihren Schüler*innen bestmögliche Bildungs- und Entwicklungschancen zu bieten!

Schulen als Orte des Zusammenlebens

Bildung in Schule muss dafür ganzheitlich betrachtet werden. Schulen sind schon längst keine reinen Orte der Wissensvermittlung mehr, sondern haben den Auftrag, soziale, musisch-kreative und sportliche Kompetenzen zu vermitteln. Diesen ganzheitlichen Bildungsauftrag können Schulen jedoch nur dann ausfüllen, wenn sie mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet und breit in die Gesellschaft vernetzt sind. Der Ganztagsausbau muss deshalb auch in Bezug auf seine Qualität vorangetrieben werden. Schu- len müssen Orte der Vernetzung und Begegnung mit Vereinen, kommunalen Einrichtungen, Betrieben und anderen außerschulischen Lernorten sein können. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den Grund- schulen. Sie sind von elementarer Bedeutung, wenn es um die Herstellung von Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich geht. Da Grundschulen aber auch ein Spiegel der Gentrifizierung von Wohnvierteln sind, sind sie entgegen allen Erwartungen keine Orte, an denen Kinder aller gesellschaftlichen Schichten und Milieus zusammenkommen. Schulpolitik braucht daher einen detaillierten Blick auf die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Grundschulen und muss Ressourcen dort einsetzen, wo sie besonders

benötigt werden. Dies kann mithilfe eines Sozialindex gelingen. Jedes Kind hat ein Recht auf gute Bil- dung! Aber Chancengerechtigkeit erreichen wir nur, wenn wir auch gerechte Startchancen ermöglichen.

Gesellschaftliche Herausforderungen meisten

Schulen sind keine isolierten Räume, sondern Teil unserer Gesellschaft. Diese befindet sich jedoch mitten in einer Demokratiekrise und ist massiv von Rechts bedroht. Schule muss darauf vorbereiten, sich für den demokratischen Rechtsstaat zu engagieren und entschieden gegen menschenfeindliche und antidemokratische Haltungen einzutreten – indem sie genau dies vorlebt und einübt. Demokratiebildung ist ein zentrales Anliegen schulischer Bildung, welches nicht allein durch die Vermittlung von Fachwissen erreicht wird. Deshalb will ich demokratische Strukturen in Schulen ausbauen und stärken! Auch die Klimakrise ist längst Teil unserer gesellschaftlichen Realität. 75 % der jungen Menschen haben Angst vor der Zukunft. Damit wir die Herausforderungen unserer Gegenwart meistern können, will ich Klimabildung in Schule stärken. Das Fach Erdkunde, in dem Klimabildung bereits curricular verankert ist, muss daher einen zentralen Stellenwert in der Schulbildung einnehmen. Ich will mich dafür einsetzen, dass Klimabildung von der Prima- bis zur Oberstufe einen höheren Stellenwert bekommt. In der Oberstufe soll Erdkunde ähnlich wie Geschichte zum Pflichtfach werden.

Lehrkräfte besser ausbilden und Teams stärken

Spätestens seit der Hattie-Studie von 2009 wissen wir um die zentrale Bedeutung der Lehrpersonen für den schulischen Lernerfolg von Kindern. Die Politik hat hieraus jedoch wenige Konsequenzen gezogen und Ausbildungsreformen sträflich vernachlässigt. Daher möchte ich mich für eine umfangreiche Reform und Neustrukturierung der Lehrer*innenausbildung einsetzen. Das Studium der verschiedenen Lehramtstypen hat sich bereits selbst überholt und soll ersetzt werden durch eine Stufenlehrer*innenaus- bildung. Nur so können wir Lehrkräfte auf die Schulen der Zukunft – in denen alle Kinder gemeinsam lernen – angemessen vorbereiten. Bereits im Studium müssen die Bereiche Inklusion, Vielfalt und Differenzierung einen höheren Stellenwert erhalten. Weiterhin müssen Studium und Ausbildung Lehrkräfte auf die Arbeit in multiprofessionellen Teams vorbereiten. In Schulen setzen wir auf eine konstruktive Zusammenarbeit von Lehrkräften, Sozialpädagog*innen, Therapeut*innen und pädagogisch ausgebildeten Fachkräften.

Schulen zu schaffen, in denen jedes Kind gesehen, anerkannt und gefördert wird – das ist meine Vision und mein Antrieb. Eine Schulpolitik, die diese Vision ins Zentrum all ihrer Überlegungen stellt, ist mein Ziel.

Auch über Schule hinaus gilt mein Einsatz der sozialen Gerechtigkeit und einer solidarischen Gesell- schaft. Neben einer Schulpolitik, die nachfolgende Generationen auf die Herausforderungen unserer Gesellschaft vorbereitet, müssen wir eine Sozialpolitik betreiben, die allen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht.

Teilhabe für Kinder in Armut

Jedes sechste Kind in Niedersachsen lebt in Armut. Dies ist besonders fatal, da in keiner anderen Indust- rienation der Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungsabschluss so hoch ist wie in Deutschland. Armut ist dabei ein wesentlicher Faktor, der Bildungserfolg und Teilhabemöglichkeiten einschränkt. Bis- lang tut die Landesregierung jedoch zu wenig, um Kinderarmut effektiv zu bekämpfen oder armutsbe- troffene Kinder zu unterstützen. Das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes reicht nicht aus, ist zu bürokratisch und erreicht viele Familien nicht. Insbesondere der Zuschuss von 15 € pro Monat für die Teilnahme an Sport-, Kultur- oder anderen Angeboten erreicht nur ca. 8% der Familien. Daher will ich

mich auf Landesebene für unbürokratische Unterstützungssysteme einsetzen: Es muss barrierearme Zugänge zu Förder- und Freizeitangeboten geben – auch dort, wo das Bildungs- und Teilhabepaket nicht greift. Außerdem benötigt es Investitionen in zugängliche Infrastruktur. Der Zugang für alle Kin- der zu jeweils altersgemäßen Bildungs- und Sporteinrichtungen, einschließlich der künstlerischen und musischen Bildung, ist entscheidend und darf nicht vom sozioökonomischen Status der Eltern abhängen.

Teilhabe für Schutzsuchende

In der Seebrücke Braunschweig engagiere ich mich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung und für die Aufnahme und Teilhabe von Geflüchteten. Schutzsuchenden, die in Deutschland ankommen wollen, wird es jedoch häufig schwer gemacht, an der Gesellschaft teilzuhaben. Sie verweilen zu lange in viel zu schlechten Unterkünften und erfahren in bürokratischen Antragsverfahren um Asyl und Visa zu wenig staatliche Unterstützung. Sprach- und Integrationskurse, Sozialarbeit, Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitssuche – all dies läuft auch in Niedersachsen auf Sparflamme und wird auf das Minimum an Hilfe begrenzt. Ich will mich für eine Willkommens- und Teilhabekultur stark machen, die Schutzsuchende wertschätzt und unterstützt, ihnen Perspektiven bietet und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. Weiße Menschen können sich hier nicht länger aus der Verantwortung ziehen und müssen daran mitarbeiten, Hürden abzubauen und Wege frei zu machen. Niedersachsen soll sicherer Hafen werden und ein eigenes Landesaufnahmeprogramm über die Verteilquote des Bundes hinaus initiieren. Die Migrationsberatung als zentrales Instrument zur Ermöglichung von Teilhabe muss gestärkt werden. Und nicht zuletzt müssen Rassismus und rechte Gewalt konsequent bekämpft werden, damit Schutzsuchende in Niedersachsen sicher leben können.

Eine solidarische Gesellschaft, in der alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihres sozial- ökonomischen Status, aber auch unabhängig ihrer Behinderung, ihrer Geschlechtsidentität, ihrer romantischen oder sexuellen Orientierung – teilhaben und sich frei entfalten können: das ist meine Vision und mein Antrieb. Dafür will ich mich im Landtag einsetzen.

Ich habe im Wahlkampf 2021 bereits auf vielen Ebenen für Grüne Werte und Ergebnisse gestritten – als Kandidatin im Wahlbereich Nordwest, im Haustürwahlkampf, an Ständen und in Online-Formaten. Wir haben gemeinsam ein grandioses Ergebnis für Braunschweig erzielt und gemeinsam mit euch möchte ich diese Arbeit im Landtagswahlkampf fortführen und unsere Potenziale dabei voll ausschöpfen! Mit euch gemeinsam und für ein sozial gerechtes Braunschweig möchte ich das Direktmandat im Wahlbereich Braunschweig-Nord gewinnen! Mit meinem Fachwissen, meiner Empathie und meiner Überzeugungskraft möchte ich die Menschen dieser Stadt von unseren Grünen Werten und unserem Programm überzeugen. Dafür bitte ich um euer Vertrauen!