Besuch beim trashpark Wolfenbüttel

Ein Beitrag der Grünen Sport-AG

Wie schafft man urbane Räume für junge Leute, die sich außerhalb von Vereinsstrukturen bewegen wollen? Die jedoch unentgeltlich als Ansprechpartner*innen auf einem Sportgelände für Fragen zu neuen Tricks und Skills bereitstehen. Die kulturelle Aktionen wie Flohmärkte, Konzerte und Contest organisieren und sich für Beschwerden als Anlaufstelle melden. Die sich an ein Konstruktionsprogramm setzten, um Modelle und technische Zeichnungen neuer Projekte zu designen. Die zehn Tage am Stück damit verbringen Beton aufzubringen und zu glätten. Die Pflaster verteilen, Skateboards ausleihen und die auch den Besen schwingen, wenn der Platz mal wieder nicht so schön hinterlassen worden ist. Kurzum wie schafft man es, dass junge Menschen sich intrinsisch und selbstwirksam an sozialen Projekten beteiligen und ihre individuellen Ressourcen für gemeinsame Ziele einbringen?

Um diese Fragen zu beantworten und die neuen Rampen und kreativen Designs des trashpark in Wolfenbüttel zu bewundern, waren Felix Bach und Gordon Schnepel im Namen der Sport-AG zu Besuch am Skatepark an der Lange Straße. Relativ weit entfernt von den nächsten Wohnhäusern. Dennoch bei schlecht wehendem Wind in Kombination mit tiefen Bässen, beispielsweise beim traditionellen „Tanz in den Mai“-Event, hörbar, steht seit 2010 der Skatepark. Dieser wurde nach und nach zu einem Gesamtsportpark mit Basketball- und Parkourflächen erweitert.

Im Gespräch mit Ricarda Strauch, Tim Kallenberger, Dave Kretschmer und vielen anderen kristallisierten sich nach und nach die Antworten auf die anfangs erwähnten Fragen nach den Grundlagen für so viel Engagement heraus. Sie heißen Partizipation, Partizipation und Partizipation. Junge Menschen brauchen Räume, die sie selbst gestalten und betreiben dürfen, dann sprießt Engagement, soziale Teilhabe und Verantwortungsbewusstsein. Die damit einhergehenden Selbstwirksamkeitserfahrungen halten oft ein Leben lang.

So praktiziert Wolfenbüttel ein Konzept der Stadtjugendpflege, bei dem Ricarda Strauch und

Tim Kallenberger im Rahmen ihrer Arbeitszeit die Betreuung von Spiel- und Sportplätzen und die Kooperation mit den Sportler*innen durchführen. Zudem war auch das Jugendparlament ein Schlüsselelement für die Errichtung des Jugendplatzes. Die Gestaltung des Skateparks erfolgte in enger Abstimmung mit den jungen Akteur*innen. Für die Pläne, den Park um drei neue Rampen zu erweitern, wurden die Skater technisch und formell beraten und erhielten die Finanzierung durch die Stadt. Bei anderen Projekten wurden sie auch bei der Beantragung von Stiftungsgeldern unterstützt.

Sogar das Hausrecht wurde den sogenannten Bademeistern (so nennt sich die betreuende Skatergruppe) zugesprochen, wodurch sie in die Lage versetzt wurden, entsprechend auf unerwünschtes Verhalten vor Ort mit Platzverweisen reagieren zu können. Zudem können sie auch kostenlos Erste-Hilfe-Kurse in Anspruch nehmen, um vor Ort Anderen helfen zu können, wenn es zu Sportunfällen kommt.

Auch in Braunschweig gilt das Partizipationsprinzip bei der Errichtung neuer Spiel- und Sportflächen, die das Stadtbild zunehmend prägen. Es wird mit Kindern, Jugendlichen und Sportler*innen über Gestaltungsfragen beraten. Mit diesen wichtigen Akteur*innen auch weiterhin in Kontakt zu bleiben, ist wichtig, um soziale, sportliche und kulturelle Vorteile systematisch zu verfolgen. Dies kann nur gelingen, wenn die Partizipation von Anfang an in nachhaltigen Dimensionen gedacht wird und über einen Ansatz der reinen sportlichen Nutzbarkeit hinausgeht.

Beitrag von Gordon Schnepel für die Grüne Sport AG in Braunschweig

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