Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus | 27.01.2020

Helge Böttcher und Margaux Erdmann bei der Kranzniederlegung an der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße

Aufgrund des aktuellen Pandemiegeschehens kann es dieses Jahr keine öffentliche Gedenkveranstaltung geben. Doch auch während einer Pandemie ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus unsere Pflicht und Verantwortung. Nach der Provokation der rechten Kleinstpartei „Die Rechte“, welche im vergangenen November eine Kundgebung vor dem Haus der Jüdischen gemeinde von 19:38 bis 19:45 angemeldet hatten und der Zunahme von Verschwörungsideologien, die sich antisemitischer Lügen bedienen, wird deutlich, dass Erinnern auch aktives Handeln und Widerstand gegen Rechts bedeuten.

„Am heutigen Tag gedenken wir den Opfer des Nationalsozialismus. In dem Gedenken liegt auch eine Verantwortung und Mahnung. Menschenverachtende Anfeindungen wie rassistische und antisemitische Gewalt steigen aktuell weiter. Die Vielfältigkeit der Menschen bildet die Grundlage unserer Politik. Daher bekämpfe wir jede Form von Menschenfeindlichkeit.“ erklärt Anton Hensky, Sprecher des Kreisverbands Braunschweig von BÜNDNIS 90/Die Grünen.

„Wir erinnern und gedenken nicht nur. Wir übernehmen aktiv Verantwortung für die Gegenwart. Denn wo „Nie wieder“ gelten soll, müssen auch aktiver Widerstand, Aufzeigen von Rassismus, Antisemitismus und rechten Überzeugungen in unserer Gesellschaft gelten. Was war, kann wieder passieren. Deshalb ist Demokratie kein Projekt das irgendwann einen Abschluss findet, sondern jeden Tag aufs Neue gelebt und weiterentwickelt werden muss. Es darf kein Vergessen und kein Vergeben geben. Wir die Enkel*innengeneration dürfen nicht verharmlosen, verwässern und beschönigen. Denn auch wir, die Nachfahr:innen der Täter:innen, profitieren bis heute während die Nachfahr:innen der Opfer und Überlebenden der Nazi-Verbrechen bis heute rechter Gewalt ausgesetzt sind. Es ist unsere Pflicht zu gedenken, um unsere Verantwortung nicht zu vergessen und heute eine Gesellschaft zu schaffen, in der wir alle frei von Gewalt und Angst zusammenleben können!
Die aktuellen Entwicklungen, rechte Partei in unseren Parlamenten, Parteien, die kein Problem damit haben, mit dieser Partei zu paktieren, um Ministerpräsidenten zu wählen oder die Rundfunkfreiheit einzuschränken, Verschwörungsideolog*innen, die den Holocaust verharmlosen, das alles weist auch auf ein tiefsitzendes Problem mitten in unserer Gesellschaft hin. Wir müssen aktiv, laut und sichtbar Kritik üben sowie Widerstand leisten. Denn ob diese rechten, menschenverachtenden Überzeugungen normalisiert werden und damit ihre ganze gefährliche Kraft entfalten, ist unsere Verantwortung!“ ergänzt Margaux Erdmann, Grüne Bundestagskandidatin für Braunschweig.

Hintergrund zum Gedenktag:

In Deutschland wurde dieser Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 1996, dem Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz eingeführt.
Jede*r kann ein Zeichen setzen! Zum Beispiel durch die Teilnahme an der weltweiten Internet-Aktion des Jüdischen Weltkongresses zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag. Er ruft dazu auf, ein Bild von sich ins Netz zu stellen mit den Worten „I remember“ und dem Hashtag #WeRemember https://weremember.worldjewishcongress.org/

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