Zukunftstag bei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kreisverband und der Ratsfraktion Braunschweig.
Acht Schülerinnen trafen sich mit der Geschäftsführung des KVs und der Fraktion um 9 Uhr auf dem Rathausplatz. Beim Warm Up und Kennlern-Runde erzählten die Schülerinnen, dass sie sich am meisten für den Klimaschutz interessieren und dementsprechend schon einmal auf Fridays for Future Demos waren. Aber auch Gerechtigkeit und der Krieg in der Ukraine waren Thema der jungen Gruppe.
Danach ging es ins Rathaus zu den Büroräumen der Fraktion. Dort erwartete Ratsherr Felix via Zoom auf die Gruppe, um ihnen aus der Quarantäne eine Einführung in den Tag zu geben.
Die Schülerinnen erfuhren, wie die Wahlbereiche in Braunschweig auf kommunaler, Bundes- und Landesebene verteilt sind. Nur eine der acht Schülerinnen durfte bereits wählen, aber alle sind an Politik interessiert und informieren sich über Themen zum Klimaschutz und Umweltschutz.
Nach einem kleinen Fußweg ging es ins Gewerkschaftshaus zum Grünen Mitglied und Verdi Miarbeiter Marcel. Faire Arbeitsbedingungen, gewerkschaftliche Strukturen und Organisationen wurden besprochen. Auch im Nebenjob der Schüler*innen sind arbeitsrechtliche Strukturen wichtig. Die Balance zwischen politischem Ehrenamt und Erwerbstätigkeit wurde im Laufe des Tages immer wieder angesprochen.
Die Mitarbeitenden des Jugendrings und des Jugendrotkreuz vom DRK Braunschweig-Salzgitter erzählten den Zukunftstagsteilnehmenden die Beteiligungsmöglichkeiten über z.B. den Stadtschülerrat, AG gegen Rechts, Summer Vibes oder Juleica.
Im Grünen Laden durfte dann in lockerer Runde und nach einem ausgiebigen Mittagessen Ratsfrau Sabine erklären, wie sie ihre Arbeit als Ratsmitglied gestaltet. Sie hörte sich die Belange der jungen Teilnehmenden an und fragte nach Ideen für möglichen Verbesserungsvorschlägen z.B. bei Fahrradwegen oder Klimaschutz in der Stadt.
Als letztes stellte sich Swantje als Landtagskandidierende vor. Swantje beschäftitge sich mit den jungen Leuten zu Schul- und Bildungspolitik und erklärte die Arbeit auf Landesebene.
Swantjes Bericht:
Ich habe je nach Interesse der Jugendlichen einen Input zum Thema Beteiligungsmöglichkeiten und zur Landespolitik und Landtagsarbeit vorbereitet.
Wir haben dann vor allem über Beteiligung an Schulen gesprochen. Die Jugendlichen berichteten von der SV-Arbeit und den Beteiligungsmöglichkeiten an Schulen. Überall gibt es, entsprechend der Rechte, die ihnen das Nds. Schulgesetz gibt, Klassensprecherinnen und eine Schülerinnenvertretung. Auch einen Klassenrat bzw. eine Verfügungsstunde mit den Klassenlehrerinnen, in denen die Schülerinnen ihre Belange besprechen können, gab es überall.
Dennoch waren die Jugendlichen unterschiedlich zufrieden mit den demokratischen Strukturen an ihrer Schule. Sie berichteten z. B., dass nur wenige Schülerinnen als Klassensprecherin oder in der SV beteiligen wollen, weil die Termine z. B. am Nachmittag liegen oder sie Unterrichtsstoff verpassen. Als Klassensprecherin müsse man viel Verantwortung tragen, habe jedoch zugleich das Gefühl, dass man nichts oder nicht viel verändern und erreichen kann. Dies bestätigt den Eindruck, den ich auch aus meiner Schule und aus Gesprächen mit meinen Schülerinnen kenne. Ich habe sie ermuntert, in die Schule (beim Klassenrat, bei den Klassensprecherinnen und in der SV) die Frage mitzunehmen, wie sie mehr Beteiligung und Engagement erreichen können: z. B. durch attraktivere SV-Termine am Vormittag oder eigene SV-Räume. Ich selbst nehme mit, dass Schulen mehr Gestaltungsspielräume bekommen müssen, damit auch Raum für Gestaltung seitens der Schülerinnen da ist.
Positive Beispiele gab es aber auch: An der IGS Heidberg können Schülerinnen ein eigenes Biotop gestalten und verwalten, am Wilhelmgymnasium wurden von den Schülerinnen Aktionen zur Hilfe für die Ukraine und zum Welt-Aids-Tag organisiert.
In der Feedbackrunde teilten die Schülerinnen ihre Eindrücke mit, die sie mit nach hause nehmen werden. Alle fanden den Tag sehr spannend und schön. Das Rathaus hat ihnen sehr gut gefallen und es wurde ein besserer Einblick in die Strukturen in Braunschweig, aber auch für Deutschland gewonnen. Sie haben gelernt, dass man viel mehr an Schulen mitwirken kann. Und zwei der Schülerinnen können sich vorstellen auch beruflich in die Politik zu gehen, weil sie sich ein besseres Bild von Politik machen konnten. Ein ganz besonderen Eindruck wurde gewonnen, weil die Schülerinnen Politik mit Anzugträgerinnen und Steifheit gleichgesetzt hatten. Aber das sie miot Politiker*innen ins Gespräch kommen durfte und selbst mitreden durfte, das hat sie sehr beeindruckt und Politik nahbarer gemacht.
Wir bedanken uns herzlich bei den Schüler*innen, Ratsfrau Sabine, Ratsherr Felix, Landtagskandidatin Swantje, Grüne Jugend Sprecherin Emma und der Geschäftsstelle KV und Fraktion für den erfolgreichen Zukunftstag